Der Unternehmensverkauf

Gibt es keinen Nachfolger, der einen Betrieb übernehmen könnte, oder muss sich der Inhaber eines Unternehmens aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen, kann ein Unternehmensverkauf notwendig werden. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten.

Den Unternehmensverkauf rechtzeitig vorbereiten

Im Schnitt dauert es etwa sechs bis neun Monate bis der Verkauf eines Unternehmens zum Abschluss gebracht werden kann. In Einzelfällen kann diese Zeitspanne noch wesentlich länger ausfallen. Deshalb sollte man sich so früh wie möglich mit dem eigenen Verkaufsvorhaben auseinandersetzen und alle dafür erforderlichen Schritte sorgfältig planen. Verzettelt man sich zeitlich, muss man das Unternehmen meist deutlich unter Wert anbieten, um schnell Käufer zu finden.

So berechnet man den Wert eines Unternehmens

Wer ein Unternehmen verkaufen möchte, sollte zunächst einmal wissen was es wert ist. Hier gibt es einige relevante Faktoren zu beachten, die mit der Ziel der Ermittlung des Unternehmenswertes zueinander in Relation gesetzt werden. Im Detail sind dies der Gewinn und die Ertragskraft des Unternehmens sowie der Nettoumsatz und die Höhe des vorhandenen Eigenkapitals. Dazu kommen das Anlagevermögen, eventuelle Vorräte an Waren und mögliche Forderungen von Vermietern oder Lieferanten. Auch die Anzahl und Qualität der Mitarbeiter müssen bei dieser Erhebung berücksichtigt werden. Im Einzelfall können noch weitere Faktoren dazukommen. Aussagekräftig sind jeweils die Bilanzen aus mehreren Vorjahren. Weiterhin sind auch die generelle Unternehmensgröße, die Lage des Firmenstandortes und die Branche des Unternehmens Faktoren, die den Wert beeinflussen. Lohnenswert ist es sich bei der Ermittlung des Unternehmenswertes von Fachleuten unterstützen zu lassen. Es gibt Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben Unternehmenswerte zu ermitteln. Alternativ prüft ein Steuerfachmann die Bilanzen der Vorjahre und ein mit der Materie vertrauter Anwalt kümmert sich um rechtliche Fragen hierzu.

Die Suche nach einem Käufer

Am schnellsten lässt sich der Verkauf einer Firma abschließen, wenn man einen Käufer aus dem eigenen Bekanntenkreis, oder der Familie findet. Auch, wenn die Kinder kein Interesse an der Unternehmensnachfolge haben - vielleicht gibt es Neffen oder Cousins, die eine Firma übernehmen möchten. Manchmal interessiert sich auch ein Geschäftspartner oder Konkurrent, der expandieren möchte, für einen Kauf. Gelingt dies nicht können Suchanzeigen auf Online-Börsen oder in der Fachpresse zum Erfolg führen. Oder man beauftragt einen externen Berater mit der Suche nach einem passenden Käufer. Diese sind Branchenkenner und sprechen gezielt mögliche Interessenten an.

Die Verkaufsverhandlungen

Wurde ein Interessent gefunden, geht es an die Verkaufsverhandlungen. In der Regel übermittelt man potentiellen Käufern zunächst ein Kurzprofil des Unternehmens, aus dem die wichtigsten Daten hervorgehen. Besteht nach dessen Einsicht bei der Gegenseite ein vertieftes Kaufinteresse, lässt man sie zunächst eine Absichtserklärung unterzeichnen. Hierin wird festgeschrieben, dass detaillierte Unternehmensdaten ausschließlich auf Grund dessen an den Interessenten herausgegeben werden, damit er sich ein Bild von dem Unternehmen, das er zu erwerben beabsichtigt, machen kann. Kommt es letztlich nicht zum Vertragsabschluss verpflichtet er sich damit Stillschweigen über alle Betriebsgeheimnisse zu bewahren. Im Rahmen der Due Diligence prüft ein potentieller Käufer das Kaufobjekt gründlich aus wirtschaftlicher, rechtlicher, steuerlicher und finanzieller Perspektive. Ist alles in Ordnung wird gemeinsam der Kaufvertrag ausgehandelt und unterzeichnet.